Vom Gartenparadies zum Paradiesgarten

Wir sind hier geblieben, haben uns nicht in die Hölle stundenlanger Warteschlangen begeben, um ein paar schöne Tage des Jahres zu erhaschen. („Some kind of happiness is measured out in miles …“ The Beatles, Hey Bulldog, 1967) Ja – trotz aller Hitze und Wassermangel – wir genießen unseren Paradiesgarten.

Paradiesgarten – sofort entsteht bei uns im Kopf ein Bild von Obstbäumen voll reifer Früchte, üppigem duftendblühenden Sträuchern und Blumen, im Hintergrund murmelt und plätschert eine erfrischende Quelle oder glitzert ein ruhiger, bewachsener See in dem sich der blaue Himmel spiegelt. Ein Garten voller Tiere aller Art.

Ein Bild vom paradiesischen Garten, das Menschen überall auf der Welt teilen. Es entstand in Regionen, die trocken und heiß waren, aber auch üppig grüne Orte, wie z.B. Oasen, kannten. Die Gärtner dieser Regionen waren bemüht diese Oasen zu erschaffen, zu pflegen und erhalten.

In diesem Jahr mit extremer Trockenheit stehen wir in unserem Garten vor einer so noch nicht gekannten, Herausforderung: wie erhalten wir unseren paradiesischen Garten?

Die Herausforderungen sind gewaltig:

  • Trockenheit
  • Starkregen
  • Starkwinde
  • Schwund der Bodenfruchtbarkeit
  • Schwund der Artenvielfalt, von Vögeln, Insekten, Reptilien und Säugetieren im Garten – der Biodiversität

Was ist bei der Gartengestaltung zu berücksichtigen:

Nicht nur der fehlende Regen, auch der Verdunstung aus dem Boden und dem Absinken des Grundwassers wollen wir etwas entgegensetzen. Der Aufbau von 1cm Humusschicht dauert im Schnitt 100 Jahre – ein fruchtbarer Boden ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Er muß vor Erosion durch Starkregen und Starkwinden geschützt werden und seine Fruchtbarkeit erhalten werden

Was ist zu tun?

Neben der Bepflanzung mit trockenheitsverträglicher Pflanzen, Feuchtigkeitsstufe 1, ist die Gestaltung mit Obstbäumen ideal. Sie bringen uns und den Pflanzen den Schatten, unter dem wir den Garten auch im Sommer genießen können. Obstbäume mit ihren Wurzeln verhindern Erosion durch Starkregen, und helfen das Wasser in den oberen Bodenschichten zu halten und ist für Tiere ein eigener Lebensraum. In ihrer Laubkrone wird die Kraft des Windes gebrochen, der zur Austrocknung und zum Fortwehen des Bodens führt. Die Laubkrone ist über der Erde ein eigener Lebensraum, der uns im Frühjahr mit seiner Blüte beglückt und im Herbst mit einer reichen Ernte leckerer Früchte. („Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen“ ein mittelalterlicher Mönch namens Luther) Im Herbst fallen seine Blätter zu Boden. Dies organische Material bringt Nährstoffe zurück in den Boden und erhält die Fruchtbarkeit. Mit dem Einbringen von organischem Material wie Kompost verbessern wir die Fähigkeit des Bodens Wasser zu speichern. Kompost ist die Grundlage für vielfältiges Leben im Garten. Bei seiner Umsetzung sind kleinste Lebewesen beteiligt, die den Anfang einer Nahrungskette bilden, an deren Ende wir bei der Ernte stehen. Aber wie immer ist eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Zu dieser Kette, die eigentlich ein Netz ist, gehören auch Tiere, an die wir nicht denken wie Käfer, Lurche, Igel, Vögel. Erst ihr ausgewogenes Zusammenspiel sichert einen gesunden Boden und vielfältiges Leben im Garten – einem paradiesischen Garten.

Wir freuen uns, euch unseren paradiesischen Garten zu zeigen, wie er nun mal ist in diesen Zeiten.

3 Gedanken zu “Vom Gartenparadies zum Paradiesgarten

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