Für die optimale Bewässerung im Küchengarten sind einige Grundsätze zu berücksichtigen:
- Wasser ist der beste Dünger, ohne Wasser kann die Pflanze die Nährstoffe nicht aufnehmen
- die Bewässerung sollte morgens erfolgen, wenn die Pflanze aktiv wird – auch wegen der Schnecken
- Es soll einmal gründlich gewässert werden, dann können die Pflanzen 2-3 Tage ohne Giessen auskommen
- es sollen 10 – 15 l/qm über 2 Stunden gegossen werden, um das Eindringen in tiefere Bodenschichten zu gewährleisten, insgesamt pro Woche 30-40 l/qm.
- größere Wassermengen führen zum Ausspülen der Nährstoffe, speziell der wichtige Stickstoff gelangt als Nitrat ins Grundwasser
Zur Bewässerung des Küchengartens sammeln wir Regenwasser in Tonnen, 2900 l, rund ums Haus verteilt. Der alte Brunnen im Haus liefert, je nach Niederschlag, im Frühjahr reichlich, im Sommer jedoch nur noch alle 3 bis 4 Tage Wasser. Für unsere 4 Hochbeete ergibt das eine Bedarfsmenge von 200 – 300 l, für die neuen Hügelbeete mit Erdbeerfeld noch 180 bis 275 l. Für eine intensive Bewässerung aller Beete sind somit 380 bis 575 l erforderlich. Das sind 38 bis 57 Gießkannen.
Die Idee einer Tropfbewässerung hatten wir schon lange und jetzt wollten wir sie umsetzten. Die üblichen Systeme arbeiten jedoch mit Leitungswasser und dementsprechend mit dem Leitungsdruck von 2,5 bis 3 bar. Über Gartenfreunde bekamen wir den Hinweis auf ein Kleingartenset zur Bewässerung mit Regenwasser, das nur mit geringem Druck arbeitet. Der Boden der Regentonne soll dabei min. 1,5 m über dem obersten Beet aufgestellt werden um den nötigen Druck zu erzeugen. Wir bestellten das Kleingartenbewässerungsset und warteten gespannt auf das Paket. Von Nachbarn hatten wir alte Gärfässer 2 x 200 l bekommen, die wir für die Bewässerung nutzen wollten. An dem Auslass der Fässer kann ein Schlauch angebracht werden . Jetzt ging es noch um den richtigen Platz zum Aufstellen der Fässer. Nach einigen Überlegungen kamen wir schließlich auf den Scheunenboden, über dem Brunnen. Dann kam die Schlauchverlegung durch den Garten und auf den Beeten. Der erste Test mit Leitungswasser war erfolgreich – die Tropfen am Schlauch blitzten in der Abendsonne. Jetzt wurde noch ein Saugschlauch quer über den Scheunenboden zu den 1000 l Fässern gelegt um die Bewässerungsfässer zu befüllen. Der Anschluss an den Brunnen liegt als Alternative bereit. Heute Morgen drehte ich die Wasserhähne auf und das Wasser nahm seinen Lauf. Während des ausgiebigen Frühstücks im Garten wurden die Beete mit 400 l Wasser versorgt.
Super Arbeitserleichterung! Gleichmäßige und rückenschonende Bewässserung aller Beete ! Somit steht einer Rekordernte sicherlich nichts mehr im Wege… Viel Erfolg und liebe Grüße, Birthe 🙂
Ihr seid wie immer bestens organisiert. Bei uns ist Gießen bislang kein Thema, denn das Frühjahr war feucht. Die Himbeeren gedeihen prächtig, jeden 2. Tag gibt’s rund 1kg Ernte. Die Tomaten sind dagegen nicht beeindruckt…Habe gerade ein Mail geschickt, aber leider scheint die Mailadresse ungültig? Habt ihr eine neue? Liebe Grüße und eine gute Woche 🙂
Nein, wir haben keine neue Adresse..immer noch wie auf der Seite angegeben 🙂 Liebe Grüße…schön, von Dir zu lesen..ich vermisse Dich!
Liebe Sabine,
endlich hab ich es auch wieder einmal geschafft, hier bei euch vorbei zu schauen und schon ein bekanntes Thema entdeckt. Wir haben uns auch vor ein paar Wochen eine Kleingartentropfbewässerung eingebaut diese wird über eine Pumpe mit Regenwasser aus unserer Zisterne gespeist, dafür war allerdings ein Druckminderer notwendig. Eine feine Sache so eine Bewässerung, vor allem im Hinblick darauf, dass die Trocken- und die Starkregen- Perioden wohl immer extremer werden. So eine Rechnung wieviel Menge an Wasser in welchem Zeitraum benötigt wird ist super, bisher habe ich das immer nach Gefühl gemacht und war mir mit der neuen Bewässerung immer etwas unsicher wie lange ich sie laufen lassen soll, jetzt kann ich mir das vielleicht bei euch abschauen und es mir einfach mal ausrechnen.
Liebe Grüße Saskia
Ja, das ist echt prima, bin auch ganz glücklich…Zeit für andere Dinge
Liebe Sabine,
eine tolle Idee mit der Bewässerung. Leider haben wir keinen Scheunenboden oder ähnliches. Wir haben nur Regentonnen, die nach langer Trockenheit auch immer leer sind. Man muss doch noch eingehender darüber nachdenken, wie der Garten Wasser bekommt. In den letzten Sommern war es hier immer trocken.
Liebe Grüße
Agnes
Gut wäre eine Zisterne, aber das ist natürlich ein Aufwand!!
Liebe Grüße und einen schönen Abend!
Hallo,
bin ganz zufällig hier gelandet und habe mit Spannung gelesen, wie schlau ihr eure Bewässerung organisiert habt. Was ich aber noch nicht ganz verstanden habe: Arbeitet das System mit einer Pumpe oder nur durch den Druck, der durch den Höhenunterschied zwischen Tonne und Beet erzeugt wird?
Danke für die Antwort. Überlege mir nämlich sowas für meine Hochbeete ebenfalls anzuschaffen.
Grüße
Werner
Nur durch den Höhenunterschied, Werner. Allerdings pumpen wir vorher das Regenwasser nach oben, denn die Behälter sind auf dem Scheunenboden 🙂 morgens lassen wir dann das Wasser durch die Schäuche in die Beete laufen – LG
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