BLICKE

Blicke schaffen ist eine der großen Herausforderungen der Gartengestaltung. Blickachsen schaffen räumliche Tiefe, beziehen Landschaft und Blickpunkte außerhalb des Gartens mit ein. Das Konzept der geliehenen Landschaft ist in japanischen Gärten ein beliebtes Motiv, aber auch die europäische Gartenkunst von der italienischen Renaissance über das Barock und Rokkoko kennt dies Konzept.

Blicke – Blicke durch Jahreszeiten – eines der bewegendsten Naturerlebnisse, die ein Garten dem Betrachter eröffnen kann. Rauer Winterwind wacht über einen lähmenden Schlaf der Landschaft. Die Sonne klebt am Horizont und meißelt lange Schatten durch standhafte Staudengerippe und steckt Gräser fackelgleich in Brand. Wann wird es endlich wieder Licht? Unerträgliches Grau kriecht durch die Gärten. Endlich blitzen neue Zeichen auf, die von dem unausweichlich kommenden Frühling künden. Der schläfrige Frühling tüpfelt grüne Flecken auf braun kahlem Boden, um im explodierenden Farbenrausch das Land zu verzaubern. Aus duftigem Farbenrausch quillt üppig die Opulenz des Sommers. Der Sommer räkelt sich in immer neuen Früchten durch die Beete des Gartens. Beete, die ein köstliches Mahl dem Gärtner auf den Tisch zaubern. Ein Gaumenerlebnis löst das nächste ab und mahnt im üppigen Spätsommer zur Vorsorge für den langen Winter.

Dipl.-Des. Reinhard Schneider

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